Wir begrüßen die Genossenschaft Acker Kratzdistel eG als neues Mitglied in unserem Verband und möchten die Genossenschaft hiermit vorstellen:
WAS ist die Idee?
Die Mitglieder der Genossenschaft Acker Kratzdistel möchten Gemüse, Beeren und langfristig Obst und Nüsse ökologisch und in einer kleinbäuerlichen Struktur anbauen und über das Prinzip einer solidarischen Landwirtschaft regional vermarkten. Hierbei schließt die Genossenschaft, d.h. die Gemüsegärtnerei, Verträge mit Privatpersonen über ein Wirtschaftsjahr für ein oder mehrere Ernteanteile. Die Ernteanteile werden wöchentlich an die Ernteteiler*innen gegeben. Es findet Anfang des Jahres eine Beitragsrunde statt, bei der alle Ernteteiler*innen nach dem solidarischen Prinzip Gebote für ihren monatlichen Beitrag machen, sodass insgesamt die jährlichen Betriebskosten der SoLawi gedeckt werden. Über Ernteeinsätze, Mitarbeitstage und Hoffeste haben die Ernteteiler*innen die Möglichkeit, sich selbst mit einzubringen und den Anbau aktiv mitzugestalten.
Es wird ganzjährig Gemüse geben. Im Winter/Frühjahr vor allem Lagergemüse und grünes Blattgemüse aus den Gewächshäusern. Im Sommer/Herbst die ganze Fülle der hier anbaubaren Gemüsearten. Somit wird es ein leichtes sich ganzjährig regional und saisonal zu ernähren.
Der gesamte Betrieb soll durch die dort Arbeitenden nach den Grundsätzen der Soziokratie selbstorganisiert sein. Die wesentlichen geschäftlichen Aktivitäten werden der Verkauf von Gemüse und Obst, sowie im Verlauf auch hieraus hergestellter Lebensmittel sein. Des Weiteren wird die Genossenschaft den Wohnraum auf dem Hof an die Genoss*innen vermieten.
Außerdem wollen die Initiatoren die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten mit dem Natur- und Artenschutz verbinden. Durch das System des „market gardening“ (auch Vielfaltsgärtnerei) ist es möglich, auf einer kleinen Fläche eine maximale Ernte einzufahren und damit wiederum andere Flächen als vielfältiges Biotop der Natur zurückzugeben. Von der Nachbarschaft zu Biotopen mit hoher Biodiversität profitiert wiederum der Gemüseanbau.
Konkret heißt das, dass die Genossenschaft Blühstreifen und Hecken anlegt, Bäume pflanzt, mit Zwischenfrüchten und Untersaaten arbeitet und die Beete mulcht. Dies dient nicht nur dem Artenschutz, sonndern auch der Verbesserung des Bodenlebens und dem Aufbau von Humus, welcher ein exzellenter Kohlenstoffspeicher ist.
WO
Die Genossenschaft will einen Hof in Sophienhamm bei Rendsburg in unmittelbarer Nähe zum Hartshoper Moor und der Eider kaufen. Dieser bietet ein Wohngebäude für die Mitglieder, die vor Ort auf dem Hof arbeiten, sowie mehrere Wirtschaftsgebäude auf insgesamt 7 ha Land.
WER
Die Planungsgruppe, mit der der Betrieb starten soll, umfasst derzeit 5 erwachsene Personen, in den folgenden Jahren sollen jeweils zwei Menschen hinzukommen.
Alle auf dem Hof langfristig Arbeitenden und Wohnenden sollen Mitglieder der Genossenschaft sein und bei dieser angestellt sein (z.B. als Gärtner*in). Die Mitglieder der Genossenschaft sind somit diejenigen, die im Gärtnereibetrieb angestellt sind und zudem Wohnraum auf dem Hof mieten, der damit nicht nur als Wirtschafts- sondern auch als Lebensort dient.